Das Stuttgarter Unternehmen für Lautsprecherentwicklung und Veranstaltungstechnik, FM Audio, releaste 2020 die Lautsprecherserie „Skyline“ – für den anspruchsvollen und enthusiastischen Heimkinogebrauch.
In diesem Hörbericht stelle ich Euch das Modell „Skyline C1“ vor.
Gehäuse
Der Skyline C1 ist ein geschlossener 2 – Wege Kompaktlautsprecher bzw. In-/On-Wall Lautsprecher. Denn mit seinen 50cm x 37,5cm x 15cm (HxBxT) gehört er durchaus zu den Größeren unter den Kompakten.
Das Gehäuse besteht aus schwarz durchgefärbtem MDF (Mitteldichte-Faserplatte), ringsum in 19mm Wandstärke ausgeführt.
Seit Oktober 2021 sind die Skyline Lautsprecher auch in einer lackierten Variante verfügbar!
Auffallend sind zunächst die sauber gearbeiteten Fasen links und rechts der Schallwand sowie die durchgehend (kleine) Fase an allen Gehäusewänden.
Die Verarbeitung liegt auf sehr hohem Niveau. Die Fertigung, der Zusammenbau und die Montage der Frequenzweiche sowie der Chassis findet vor Ort in Holzgerlingen (Nähe Stuttgart) statt.
Um den passiven Lautsprecher anzuschließen, ist bei meinem Review – Sample unterseitig ein Speakon – Anschluss vorhanden. Wo der Speakonstecker sein soll, lässt sich aber bei der Produktion beliebig entscheiden.

Technik
Wie oben erwähnt, ist die Skyline C1 ein passiver 2 – Wege Lautsprecher.
Die verwendeten Chassis können zur Oberklasse Ihres jeweiligen Zweigs eingeordnet werden.
Für den Hochton sorgt eine 30mm große Gewebekalotte mit Schallführung (Waveguide), der neben hervorragender Directivity hohe Schalldruckreserven ermöglicht.
Den Mitteltiefton gibt der verhältnismäßig große 20cm Treiber aus Dänischem Hause wieder.
Die Treiber werden mittels Frequenzweiche 3. Ordnung (18dB/Oktave) getrennt.
Die Belastbarkeit wird von FM-Audio mit 70/140 Watt angegeben, bei 4Ohm und einem Frequenzbereich von 80 – 24.000Hz bei -6dB (ungeachtet des Roomgains). In Kombination mit einem Wirkungsgrad von 86dB/1W/1m erscheint das erstmal nicht überwältigend, aber nach Rücksprache mit dem Hersteller wurde mir bestätigt, dass die technischen Angaben der Skyline – Serie – verglichen zu Denen anderer Hersteller – sehr konservativ ausgelegt sind und mit der höchsten Belastung ausgewertet wurden: Einem Rosa Rauschen Dauertest. Kurzum: Bei dynamischen Musik- oder Filmmaterial ist reichlich Headroom vorhanden!

Höreindruck
Ja, wie klingt der Lautsprecher denn jetzt?!
Vorab: Er klingt größer, als dessen größenmäßiger Anschein.
Wie schon unter Technik angerissen, gab es bei der Entwicklung der Skyline Lautsprecherserie wegweisende Ziele:
- Grobdynamik:
- Feindynamik
- Auflösung
- Pegel
- Abstrahlverhalten
Zu Beginn meines Hörtests habe ich mit verschiedenen Musiktiteln begonnen. Vorab möchte ich klarstellen, dass der C1 – Kinolautsprecher als Satellit – Lautsprecher für In – oder On – Wall Integrationen konzipiert ist und wie o.g. nicht tiefer als 80Hz spielt. Dementsprechend ist die Bassfähigkeit des C1 begrenzt und er sollte unbedingt mit einem Subwoofer (-array) gepaart werden.

Beginnen wir mit einer bekannten Nummer von Nils Lofgren – Keith Don’t Go : Gleich zu Beginn wird klar, welch Feindynamik und Auflösung der Lautsprecher imstande ist wiederzugeben. Die Transienten wie das Gitarrenzupfe werden transparent und fein zeichnend wiedergegeben gepaart mit einer Präsenz die niemals nervig wird.
Nils‘ Stimme kommt sehr authentisch, absolut neutral rüber und das Volumen einer Männerstimme, der Grundtonbereich, schließt lückenlos an den oberen Mittel-Hochtonbereich an. Gegen Ende des Stückes bleibt das Bühnenbild stimmig, die aufkommende Dynamik wird ungehindert wiedergegeben und lässt den Hörer unmittelbar in das Geschehen eintauchen.
Weiter ging es im Hörtest mit The Peppery Man – Natalie Merchant.
Die dunkle, voluminöse Stimmenwiedergabe der Backgroundsänger wird tonal unverfälscht und mit dem richtigen „Bauch“ aus dem hinteren Teil der Bühne präsentiert. Kurz darauf folgt die saubere Konstruktion und Aufbau der Bühnendarstellung. Der Lautsprecher baut eine große Bühne auf und die Lokalisation gelingt hervorragend,
Mit Dominique Fils Áime – Sleepy wird mir der Eindruck aus The Peppery Man bestätigt und ich werde von einer breiten Bühne beschallt, auf der Dominique von einer stimmigen akustischen Basis unterstützt wird. Ihre Stimme mit dem einzigartigen Timbre ist glasklar in die Mitte genagelt, feinste Nuancen sind durchhörbar und zusammen mit der bereits erwähnten Auflösung toll wiedergegeben.
Die meiner Meinung nach sehr rausstechende und charakteristische Snaredrum wird mit ansatzlosem Attack herausgearbeitet, ohne zu dominieren. Die Wiedergabe der tollen Komposition gelingt überzeugend und lässt nichts vermissen.
Nat Townsley Trio – Nat Thang
Bei dieser Live-Aufnahme kann die C1 vollends überzeugen!
Das Trio aus Schlagzeug, Pianist und Bassist präsentiert sich auf einer riesigen Bühne. Das Schlagzeug wird dynamisch wiedergegeben – feindynamische Signale von HiHat und Snaredrum, attackreiche Tomläufe und fette Kicks. Die prägnante Hammond Orgel sowie der akustische Bass bekommen genau den Platz den Sie brauchen. Hier fällt mir erneut die Übergangslose Frequenzgangwiedergabe ohne hörbare Brüche auf und der überzeugenden Räumlichkeit.
Samy Deluxe – Poesiealbum (MTV Unplugged)
Unabhängig vom Genre, gefällt mir die Unplugged Aufnahme von Poesiealbum sehr gut. Bei dieser Aufnahme ist vor allem die Sprachverständlichkeit herausfordernd aufgrund der komplexen Flow-Wechsel, des Doubletime-Rap sowie der dazu oft angepassten Percussion.
Die C1 schafft es, alle vorhandene Informationen separat wiederzugeben, um ein durchhörbares Erlebnis zu schaffen.
Fazit
Nach meinen bisherigen Beschreibungen, möchte ich das Gehörte kurz zusammenfassen.
Der FM Audio Skyline C1 ist nicht nur für die Film-, sondern ebenso gut für Musikwiedergabe geeignet.
Der Lautsprecher überzeugt mit einer tollen Bühnendarstellung in Tiefe und Breite. Trotz des absolut neutralen Frequenzgangs beeindruckt die C1 mit einer füllenden Grundtonwiedergabe über eine sehr angenehm zeichnende, tonal unverfälschte Mittenwiedergabe bis hin zum tollen Präsenzbereich und der erstklassigen Hochtonwiedergabe.
Das macht ihn umso geeigneter für den Einsatz im Heimkino: Die Sprachverständlichkeit ist hervorragend, feindynamische Effekte unterstützen die visuellen Ereignisse auf der Leinwand beeindruckend und bei grobdynamischen Effekten ist kaum zu glauben, dass sich hinter der Leinwand ein kleiner Satellitenlautsprecher verbirgt.
Der maximal mögliche Schalldruck reicht in kleinen Räumen, um als LCR Lautsprecher verwendet zu werden. Für mittelgroße Räume gilt die Empfehlung als Surroundlautsprecher.
Abschließend kann ich Interessierten Musik- und Filmenthusiasten nur meine Empfehlung abgeben, sich die Lautsprecher bei einem Händler vorführen zu lassen.
Mein Dank geht an Nils Hitschke für die Bereitstellung des Demo – Lautsprechers!
Für weiterführende Informationen rund um den Hersteller, könnt ihr entweder die Website oder auch den Youtube-Channel aufsuchen.
Ich bin begeistert von der minimalistischen Ausführung und dem was dabei zum Vorschein kommt. Respekt vor diesem Lautsprecher und den Machern dahinter. Hatte bereits selbst die Gelegenheit, diesen Lautsprecher zu hören. Bravo!